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Psychopharmaka auf dem Speiseplan

07.11.2014
In deutschen Altenheimen fehlt Personal. Eine Folge: Weitgehend unkontrolliert und mutmaßlich massenhaft werden den Bewohnern Psychopharmaka verabreicht, um sie ruhig zu stellen.

Jeder Besucher eines deutschen Pflegeheims kennt die Szene: Viele Bewohner sitzen auf dem Flur, im Aufenthaltsraum, schweigsam, teilnahmslos. Die meisten sind dement. Doch die beklemmende Stille hat in vielen Fällen einen anderen Grund: Die alten Menschen werden mit Psychopharmaka ruhiggestellt."Ich habe bei meiner Mutter erlebt, dass sie tagelang im Rollstuhl hing wie ein Schluck Wasser in der Kurve und mich nicht mehr erkannt hat", sagt Lothar Oehlen aus Fürth, Gründer des "Angehörigen-Stammtischs Franken". "Ich habe dann zum Personal gesagt: "Ich bringe meine Mutter zum Bluttest. Und wenn Psychopharmaka nachgewiesen werden, dann rollen Köpfe."" Das Ergebnis der Drohung: "Die Medikamente wurden abgesetzt, sie wurde lebhafter und sie hat mich wieder erkannt."Viele Familien werden in den Pflegeheimen Zeugen ebenso rätselhafter wie leidvoller Veränderungen: Beim Einzug ins Pflegeheim sind Vater oder Mutter zwar vergesslich, aber noch lebhaft und ansprechbar. Wenige Wochen später sind sie passiv, verwirrt und starren reglos ins Leere.Doch wer die weitschweifigen Prüfberichte der kommunalen Heimaufsichten liest, findet zu dem Thema in aller Regel nichts. "Das ist ein riesiges schwarzes Loch", sagt Reinhard Leopold, Gründer der Selbsthilfegemeinschaft "Angehörige und Ehrenamtliche in der Heimmitwirkung" in Bremen. "Das wird totgeschwiegen." Häufig verabreicht werden Valium, Schlaftabletten, aber auch Mittel, die für Psychosepatienten und seelisch Kranke gedacht sind und den Effekt einer chemischen Keule haben.

 

Quelle und vollständiger Artikel: stern.de am 16.08.2014